Blick über das Rote Moor auf den Heidelstein
Blick über das Rote Moor auf den Heidelstein

Das Wandern ist des Raben Lust (Teil 1)

Wandern am Roten Moor

 

So wie ihr Menschen es liebt, die Vogelperspektive einzunehmen und durchaus bereit seid, mehr oder weniger große Opfer dafür zu bringen (s. Istanbul – Landmauer), geht es uns Vögeln mit der Menschenperspektive. Ab und zu muss man sich die Welt einfach vom Erdboden aus anschauen. Ist halt einfach was ganz anderes und erdet einen mal wieder. Bei meinem Aufenthalt in der Rhön war ich reif dafür: Ich musste zu Fuß gehen.

Einen Tag startete ich am Fuße des Heidelsteins am Parkplatz Moordorf. Vom unteren Ende des Parkplatzes geht ihr über die Straße in den Wald hinein und kommt bald ans Rote Moor. Dort rechts abbiegen, dann könnt ihr auf einem einladend geschwungenen Holzsteg mitten durch das Moor spazieren. Es gibt richtige kleine Moorlöcher, massig Birken, Heidelbeeren und viele andere merkwürdige nässeliebende Pflanzen und spektakuläre Baumruinen.

 

 

 

 

Nehmt euch Zeit, es gibt viel zu sehen und zu fotografieren. Vom Roten Moor aus geht es weiter durch ein lauschiges Tälchen voller üppiger Wiesen in Richtung Wüstensachsen. In diesem Tälchen gibt es einen Abzweig über den Matthesberg. Dem folgt ihr, denn es ist auch schon bald der Parkplatz Moordorf ausgeschildert. Bis zu dieser Gabelung (7 km) brauchte ich geschlagene drei Stunden, aber nicht weil ich doch zu fußlahm zum Wandern bin, sondern weil es so viel zu gucken und zu entdecken gibt, wenn man seinen Blick für kleine hübsche Dinge öffnet.

 

 

 

 

Achtung, wichtige Rabenwarnung: Erschreckt nicht vor der Kilometerangabe auf den Schildern, die bezieht sich auf die „Extratour Rotes Moor“ und beziffert nicht den direkten Weg zurück. Der direkte Rückweg beträgt nur etwa 6 km und zweigt später von der Extratour ab. Ist alles ausgeschildert. Den Matthesberg fand ich richtig klasse, der hat nämlich eine Stempelstation! Natürlich musste ich stempeln.

 

 

 

 

Über weiche Wiesenwege mit tollen Ausblicken und kurzen Waldabschnitten geht es weiter. Diese Wiesenwege sind eine Wucht! So angenehm weich zum Laufen, aber hart im Nehmen. Wie die fetten üppigen Alpenwiesen lassen sich nämlich auch die bunten Rhönwiesen nicht von so ein paar Raben- und Menschenfüßen unterkriegen. In weiten Teilen der Wanderung ist das Gras einfach nur kurz gewachsen und es gibt wenig erdige Stellen. Schließlich landet ihr an der Straße. Überquert sie und biegt nach rechts in einen lauschigen Pfad ein, der parallel zur Straße verläuft. Der führt euch zum Parkplatz Moordorf. Ist alles ausgeschildert.

 

 

Einkehren am Parkplatz Moordorf
Einkehren am Parkplatz Moordorf

 

 

Wenn ihr dann noch könnt, solltet ihr unbedingt noch den Heidelstein erklimmen. Geht zum oberen Ende des Parkplatzes und immer weiter den Berg hinauf aus dem Wald hinaus in Richtung Sendemast. Von da aus habt ihr eine tolle Aussicht über die Rhön und ihre markantesten Berge der Umgebung, den Kreuzberg und die Wasserkuppe. Toll!

 

 


Infos:

 

In der Rhön war ich im Mai 2012.