Hundeschlitten bin ich auch gefahren! Hummelstark war die Ruhe und dass ich mitten durch die Natur kutschiert wurde. Ruhig war es allerdings erst, als die Hunde am Laufen waren. Beim Vorbereiten des Schlittens und Anspannen der ersten Hunde war es tatsächlich so, wie ich es aus den Fernsehdokus kannte: Vor lauter Tatendrang und Vorfreude bellen, jaulen und quietschen sie ganz aufgeregt.
Kaum hocke ich gut eingepackt im Schlitten, ruft ihnen der Musher (Hundeführer) ein kurzes, fast unscheinbares "Hey!" zu. Los geht´s und prompt ist es still. Das Tempo ist zackig und es zieht etwas. Ich bin froh um meinen Flokati, das Rentierfell unter und die schützende Plane über mir. Auf manchen Wegstrecken gibt es Bodenwellen und der Schlitten schlägt recht hart auf. Für euch Menschen mag das ein bisschen wie Motorbootfahren mit Wellen sein. Ich dagegen werde ordentlich auf und ab gehüpft und muss mich redlich festhalten. Doch meistens ist der Weg eben und wir sausen ruhig durch die weite Landschaft.
Trotz Flokati, Fell und Plane ist es bald ziemlich frisch. Der Musher hat es da besser. Der steht hinter mir auf den Kufen des Schlittens und ist mit bremsen und lenken beschäftigt. "Das geschieht hauptsächlich durch Verlagern meines Gewichtes auf die eine oder andere Kufe oder eben die Bremse", erklärt er mir bereitwillig. "Viel Bewegung ist das zwar nicht, aber es reicht, um warm zu bleiben."
Wie im Flug vergeht die Zeit und -schwupps- sind wir schon wieder am Hof, dem Zuhause des Mushers und seiner Hunde. Wie schade, dass es schon wieder dunkel wird, denn nach einer kurzen Aufwärmpause könnte ich glatt wieder losfahren!
Infos:
Der lustige Fotograf, der mit der orange Jacke vor den Hunden im Schnee liegt, ist echt nett und macht tolle Fotos! Schaut mal.
In Schweden war ich zum Jahreswechsel 2021/22.