Von 4 bis 40°C

Klima

 

Mein Flokati: Fluch und Segen, sage ich euch. Besonders im Iran, denn nach den nächsten Zeilen über das Klima werdet ihr staunen.

Heiß, heiß, heiß, stellen wir Deutschen uns immer vor, wenn wir an die Witterung im Iran denken. Ja, das kann es sein. An die 40°C habe ich in Shiraz erlebt, bis annähernd 60°C sind angeblich die Rekordtemperaturen, die sommers in der Lut-Wüste gemessen wurden. Doch in den Bergen des Nordwestens fühlt sich das stellenweise ganz anders an. Im Großen und Ganzen ist es dort recht wohltemperiert, wenn man nicht allzu wärmescheu ist. Aber je höher man kommt –und das können bis zu fast 5000m sein!-, desto kälter wird es. Und so war ich am Fuße des Sabalan-Bergmassivs echt froh um meinen dicken wärmenden Flokati. Irgendwelche zeltenden Touristen saßen am Esstisch und haben sich tatsächlich in ihren Schlafsack gehüllt, damit sie nicht frieren. Ich hätte sie am liebsten gefüttert, damit die Armen ihre Arme nicht rausstrecken müssen, so verfroren sahen sie aus.

 

 

Ein frischer Morgen im Sabalan-Gebirge
Ein frischer Morgen im Sabalan-Gebirge

 

 

Und nur 10 Tage später habe ich in Shiraz eine tägliche Siesta von 13.30 Uhr bis 18 Uhr gemacht (so ungefähr jedenfalls). Und selbst in den Stunden davor und danach musste ich ganz langsam flattern und mich immer wieder in den Schatten hocken zum Runterkühlen. Viele von euch Zweibeinern sagen ja, die Menschen, die im Süden leben seien faul und arbeiteten wenig. Mitnichten, bin ich der Meinung, denn bei einer solchen Hitze KANN kein Mensch arbeiten. Schon gar nicht so wie die Bewohner des klimaverwöhnten Westeuropas oder Japan. Die wirtschaftliche Produktivität eines heißen Landes kann niemals so hoch so sein, wie die eines gemäßigt klimatisierten Landes.

 

 

 

 

Wasser ist da einer der wenigen natürlichen Gegenspieler. Es kühlt die Luft. Es ernährt schattenspendende Pflanzen, erfrischt sie sowie Mensch und Tier, kühlt die Haut. Ohne Wasser ist die Hitze nicht zu lindern. Das Taubendumme ist: Weitere Gegenmaßnahmen sind Klimaanlagen und Ventilatoren, die beständig Strom verbrauchen. Die Stromproduktion fördert die Erderwärmung, was wiederum mehr Hitze nach sich zieht, was zur weiteren Installation von Ventilatoren und Klimaanlagen führt...

 

 

 

 

Tja, da helfen dann doch nur Schatten, Wasser und Wind. Und… eine geruhsame Lebensweise. Würde euch auch einmal gut tun, oder? Zumindest wünscht ihr euch immer Ruhe und Entspannung.

 

 


Infos:

 

Im Iran war ich im Juli 2017.