Man muss die Feste feiern wie sie fallen

Aom Ecken

Im Maarviertel
Im Maarviertel

 

 

Als ich in Istanbul unterwegs war, bin ich auch mal in einen Stadtteil ein wenig außerhalb des Zentrums geflattert, und hab mir dort die Gegend angeschaut. Das hab ich in Trier auch gemacht und bin in ein kleines Viertel geflogen nahe dem Zentrum, das Maarviertel. Irgendwo dort hab´ ich Mozart kennengelernt. Mozart wohnt im „Moar“ (sprich: Mooooah), wie er es immer nannte, und ist eine kleine Berühmtheit. Er war schon im Fernsehen und in der Zeitung und man kennt ihn. Aber dabei ist er ein bescheidener ruhiger Geselle geblieben.

 

 

 

 

Mozart zeigte mir dann auch die Kneipe, wo der Trierer an sich so hingeht:  „Aom Ecken“, ebenso wie Mozart eine Berühmtheit. Er meinte, die Wirtin glaube eigentlich, das Lokal gehöre ihr, aber in Wirklichkeit gehört es natürlich Mozart und jeden Abend nähme er sich die Zeit, vorbeizuschauen und nach dem Rechten zu sehen. Ich hab mich dann ein wenig mit der wirklich lieben Wirtin Rosi unterhalten und die machte mich mit dem Getränk der Trierer vertraut, dem Viez. Das ist die hiesige Version von Apfelwein.

 

 

Rosi zeigt mir den Viez.
Rosi zeigt mir den Viez.

 

 

Für unerfahrene Raben war das Getränk, was einem sonst die Schuhe ausziehen kann, mit Limo gewürzt. Ich hatte keine Schuhe an (hab´ ja nie Schuhe an), aber wenn ich dieses saure Zeugs pur getrunken hätte, hätte es mir ebensolche von den Füßen gehauen. Ein Schluck - und meiner Kehle entfuhr ein quietschiges, langgezogenes: „Vvvvvviiiiiiiiiiiieeeeeeezzzzzz, ist das sauer!“ Schon wusste ich, wo das Getränk seinen Namen her hat. - Obwohl: ein paar der lieben Gäste im Lokal versicherten mir, das Wort käme aus der römischen Sprache.

 

 

Viez-Limo im "Poorz" (das ist der Krug)
Viez-Limo im "Poorz" (das ist der Krug)

 

 

Aber ich hab ja schon erwähnt, dass der Trierer sehr stolz auf die römische Vergangenheit der Stadt ist. Der Viez (-Limo) schmeckte nach einer Eingewöhnungszeit sehr gut und erleichterte auch die sprachliche Verständigung mit den Trierern im Lokal. Ein etwas eigensinniger, aber sehr netter Menschenschlag sind die Trierer. Einige haben mich direkt zu sich nach Hause eingeladen, ich soll sie doch mal besuchen kommen. Wir hatten allesamt einen sehr schönen, geselligen Abend und anschließend ein paar Freunde mehr.

Ein schöner Abend „Aom Ecken“ !

 

 


Infos:

 

"Aom Ecken": Ist bei Facebook!

Rosi, die Wirtin: Bericht im Trierischen Volksfreund

Unterkunft: Es gibt tatsächlich eine Ferienwohnung hier im Viertel.

 

In Trier war ich im Mai 2012.