Berlin ist eine besondere Stadt. Sie ist originell, kreativ und brummig und sie hat eine Patina, die sie auf angenehme Weise gebraucht aussehen lässt. Eine solch besondere Stadt braucht einen ebensolchen Besuch. Ich war schon häufig in Berlin und die einschlägigen Touristenattraktionen habe ich schon öfters gesehen. Was also dann tun? Ich hatte eine Idee: Vor meinem Aus-Flug dorthin habe ich persönliche Lieblingsorte meiner kundigen Freunde gesammelt, allesamt total nette, mal mehr, mal weniger schräge Vögel. Heraus kam eine lange und abwechslungsreiche Liste.
Abwechslungsreich war sie in zweierlei Hinsicht: Zum einen empfahlen sie mir ganz unterschiedliche Örtlichkeiten, z.B. Kneipen, Plätze, Parks, ja sogar ganze Stadtviertel. Zum anderen waren die Angaben sehr unterschiedlich konkret: Manche beschrieben den Ort so detailliert, dass ich recht genau wusste, was mich dort erwarten sollte. Teilweise enthielt der Tipp nichts anderes als die Angabe einer Adresse und ich hatte keine Ahnung, was ich dort entdecken sollte. Zu welcher Tageszeit sollte ich dorthin gehen? Würde ich die „Sehenswürdigkeit“ überhaupt erkennen? Ich war gespannt wie ein Faden im Spinnennetz. Mit viel Neugier und den Empfehlungen meiner Freunde machte ich mich auf … äh, die Socken, sagt ihr, stimmt´s?
Als hätte ich nicht schon genug „abzuarbeiten“ (bin ja schließlich nicht zum Vergnügen unterwegs), stieß ich in Berlin selbst noch auf ein Buch, das seinen Leser genau zu solchen Nebenschauplätzen führt, wie ich sie entdecken wollte. Es heißt zwar „111 Orte in Berlin, die man gesehen haben muss“, aber mitnichten findet man dort die Stellen, die in allen anderen Reiseführern beschrieben werden. Vielmehr geht es hier um Kleinodien: unbekannt, skurril, spannend und originell.
Von all diesen Kleinodien, die ich entdeckt habe, möchte ich euch auf den folgenden Seiten erzählen. Lasst euch also überraschen von meinen Überraschungen in Berlin.