In der Blauen Moschee
In der Blauen Moschee

Muster, Muster, überall Muster!

Die Moscheen

 

Mustermix ist ja in. Zumindest was eure Klamotten-Mode angeht. Ich persönlich finde das richtig klasse und bin echt ein bisschen neidisch auf euch, denn mein Flokati muss ja leider völlig ohne Muster auskommen. Aber gut, man kann nicht alles haben.

Umso lieber schaue ich mir Muster jeglicher Art an. Ob nun bei Fasanenmännchen, Frauenkleidung, Okapis oder Leoparden... völlig egal. Manchmal suche ich sogar ein Kleidungsstück mit so einem Flimmermuster in – na, dem Ding… dem Flimmerkasten. So sehr dürstet es mich dann nach einem wilden Muster.

 

 

 

 

Wie du siehst, ist Istanbul ein perfektes Reiseziel für so einen musterverrückten Vogel wie mich. So viele Moscheen gibt es da und alle sind über und über und über und über – äh, mit Mustern ausgeschmückt. Diese Kalligrafien und Ornamente sind der reinste Musterrausch! Toll! Ich konnte mich gar nicht satt sehen!

 

 

Wer sich auch die Muster an der Decke ganz gründlich angucken will, der hat am besten ein Opernglas dabei (Blaue Moschee).
Wer sich auch die Muster an der Decke ganz gründlich angucken will, der hat am besten ein Opernglas dabei (Blaue Moschee).

 

 

Apropos „Ausrüstung Moscheetourist“: Am schlauesten hat man bei einer Istanbulreise die folgenden Utensilien immer parat. Slipper, viele Touristen haben die Hälfte der Besuchszeit damit zugebracht, vor der Moschee die Schuhe aus- und anzuziehen. An kühlen Tagen: warme Socken. Viele Menschen hatten dieser Tage kalte Füße, weil sie ja ohne Schuhe rumgelaufen sind. Eine Tüte für die Slipper, wenn du sie nicht in einer vollen Moschee unbewacht im Regal rumstehen lassen willst. Eine Kopfbedeckung. An kühlen Tagen empfiehlt sich für die Damen ein dünner breiter Schal, der wärmt den Hals und kann auch den Kopf mit bedecken. Wie schön einfach hatte ich es doch: Reinflattern, umgucken und genießen, rausflattern.

 

 

Beisammen sein in der Blauen Moschee
Beisammen sein in der Blauen Moschee

 

 

Aber selbst unter diesen etwas widrigen Umständen sind Moscheen einfach klasse! Sie sind so… so… gemütlich und… heimelig. Man fühlt sich willkommen, nein eigentlich schon regelrecht eingeladen. Die dicken Teppiche fordern zum Hinsetzen auf. Die Stimmung bei den Gläubigen ist extrem entspannt. Die Lampen verstrahlen ein gelbliches, wohlig gedämpftes Licht. Man kann sich ausruhen (das machen eher die Touristen), sich mit Bekannten unterhalten, beten (das machen eher die Einheimischen). Moscheen sind so ganz anders als westliche Kirchen, nicht so schrecklich feierlich und andächtig, sondern irgendwie lebensnäher.

 

 

 

 

Das Beten in Moscheen hat übrigens etwas durchaus Vogelartiges, finde ich. Ihr beugt euch dabei so vor und zurück, wie es Vögel tun, wenn sie Würmer aus dem Boden zupfen. Und wenn ihr nach oben schaut auf die tollen Ornamente, dann sehr ihr ein bisschen aus, wie vorsichtige Kleinvögel, die immer nach Raubvögeln Ausschau halten müssen.

 

 

 

 

Also, ich hab´ mich in den Moscheen Istanbuls immer pudelwohl gefühlt, besonders in denen, die im Reiseführer nicht an erster Stelle standen, sondern weniger bis gar nicht von Touristen besucht sind, z.B. die Şehzade Moschee (nördlich der Universität, Şehzadebaşı Cad.) Als ruhigen Ausgleich zur zweifelsohne absolut sehenswerten Blauen Moschee empfehle ich die kleine Rüstem Paşa (zwischen Ägyptischem Basar und Yeni Moschee). Auch die Süleymaniye Moschee fand ich sehr schön.

 

 

 

 

An der Süleymaniye hatte ich eines Abends noch ein besonders schönes Erlebnis: Ich flog zufällig zu der Zeit vorbei, die ich Blaue Stunde nenne, eine meiner Lieblingszeiten zum Fotografieren. Du fragst, was das ist, lieber Leser? Hab´ ich mir gedacht. Sorry, ich kann´s nicht erklären, schau es dir einfach an auf den nächsten beiden Fotos.

 

 

 

 

Das ist doch ein toller Abschluss des Touristentreibens, oder? Danach kann man doch beruhigt und erfüllt essen gehen und den Tag langsam ausklingen lassen. Gute Nacht!

 

 

Die Süleymaniye-Moschee
Die Süleymaniye-Moschee

Infos:

 

In Istanbul war ich im April 2012.