Alles leuchtet, alles glitzert, alles funkelt und glänzt. Ihr Menschen esst Gänse (und keine Raben), auf euren Märkten fallen Krümel und Essensreste in Massen an und überall in den Städten ist was los. Eine herrliche Zeit für allesfressende und gesellige Vögel! Weihnachtszeit ist Rabenzeit.
Deshalb muss ich mich auf jeden Fall auf dem einen oder anderen Weihnachtsmarkt tummeln. Der allerschönste, allerfeierlichste und allerweihnachtlichste ist der in Frankfurt (das am Main). Den finde ich einfach toll! „Warum?“, fragst du jetzt bestimmt. Ach, es gibt sooooooo viele Gründe, dass ich sie gar nicht alle aufzählen kann. Aber den wichtigsten verrate ich dir natürlich. Die Kulisse ist es! Die ist nämlich was ganz Besonderes, weil der Frankfurter Weihnachtsmarkt auf dem Römerberg stattfindet. Wie der Name „Römerberg“ schon sagt, steht da der altehrwürdige Römer und bildet einen hervorragenden Hintergrund für den genau so altehrwürdigen riesigen Weihnachtsbaum. Außerdem gibt´s eine stolze Reihe von prächtigen Fachwerkhäusern in deren Butzenscheiben sich die tausend Lichter des Weihnachtsmarktes noch weitere tausend Male spiegeln, und die immer schön renovierte Nikolaikirche. Und direkt neben diesen ganzen alten Häusern prallt die moderne Welt der Wolkenkratzer auf die nostalgische Idylle. Aber was erzähle ich noch lange, schaut einfach selbst:
Jedes Mal, wenn ich in diesen weihnachtlichen Schmelztiegel komme, kriege ich so ein freudiges, aufregendes Kribbeln in den Flügeln und werde gleichzeitig ganz entspannt. Ah! Lichter! Glitzer! Getümmel! Futter!
Das habe ich bei meinem Besuch alles gegessen (in dieser Reihenfolge):
Übrigens: Das Fischbrötchen MUSS UNBEDINGT von dem Stand sein, der auf dem kleinen Plätzchen am Ende des Eisernen Steges steht. Ich wette: Ihr habt noch nie in eurem ganzen Leben ein so gutes Matjesbrötchen gegessen wie da, nicht einmal direkt am Nordseestrand. Auf dieses Brötchen freue ich mich schon seit dem ersten Advent. Apropos Eiserner Steg: Das ist eine Fußgängerbrücke über den Main mit einem herrlichen Blick auf die Skyline. Damit zusammenhängend habe ich als geübter Weihnachtsmarktgänger noch einen ganz speziellen Tipp für euch: Ich kenne nämlich ein Parkhaus, das einen kurzen und wunderschönen Fußweg über eben besagten Eisernen Steg hat und auch noch wenig kostet. Nicht, dass ich selbst jemals ein Parkhaus benötigt hätte, aber ich habe gelernt, dass ihr Europäer viel Wert auf eine gute Parkmöglichkeit legt. Genauere Infos dazu gibt´s am Ende der Seite.
So, und hier seht ihr meine weihnachtliche Glitzerparade:
Der aufmerksame Betrachter der Fotos wird vielleicht bemerkt haben, dass einige davon aus der Vogelperspektive gemacht worden sind, und sich gefragt haben, wie ich das denn wohl gemacht habe. Darf ich daran erinnern: Ich BIN ein Vogel! Mein Lieblingsplatz für den Weihnachtsmarkt ist schon immer die Balustrade auf der Nikolaikirche. Aber ich habe ein Herz für Menschen. Deshalb habe ich veranlasst, dass ihr flugunfähigen Zweibeiner heuer auch dort hinauf konntet. Viele von euch haben prompt den Eingang am Turm gefunden und haben sich schnaufend die enge Wendeltreppe hinaufgequetscht. Aber oben habe ich viele "Ahs!" und "Ohs!" von euch gehört ob des bezaubernden Anblicks. Da seht ihr mal, wie gut wir Vögel es haben. Uns bleibt sogar die Wendeltreppe erspart. Für die Öffnung des Aufgangs nächstes Jahr tue ich mein Bestes.
Ähem... tja... und ich muss noch etwas gestehen: Ich habe nicht die ganze Wahrheit erzählt vom Weihnachtsmarkt (ähnlich wie vor ein paar Jahren der Herr Wulff vor dem niedersächsischen Landtag). Ich habe nämlich noch mehr gemacht, das ist mir ein bisschen peinlich. Aber jetzt erzähle ich es euch doch und zwar im Film. Ich hoffe, ihr und die Journalisten fallt nicht so über mich her wie über den früheren Bundespräsidenten.
Infos:
Parkhaus Walter-Kolb-Straße - benutzt die Fahrzeugausfahrt als Ausgang, wendet euch nach links und geht die Schulstraße hinunter bis zum Sachsenhäuser Mainufer. Von dort sind es nur noch wenige Meter bis zum Eisernen Steg, auf dem ihr den Main überquert. Gucken nicht vergessen - nach den beleuchteten Hochhäusern und dem Weihnachtsbaum! Geht danach geradeaus weiter, dann kommt ihr zum Römerberg. Gehzeit: ca. 10 min.
Auf dem Weihnachtsmarkt war ich im Dezember 2011.