Auf der Wasserkuppe
Auf der Wasserkuppe

Das Wandern ist des Raben Lust (Teil 2)

Wandern an der Wasserkuppe

 

Die Ausblicke im Land der offenen Fernen, wie die Rhön auch genannt wird, machen ihrem Spitznamen alle Ehre. Wiesen und kleine Waldstücke wechseln sich ab, so dass sich immer wieder neue Perspektiven und neue Bilder ergeben. Die Wege sind meistens so leicht zu begehen, dass man kaum nach unten gucken muss, sondern die Aussicht beim Laufen genießen kann. Mit die allerbeste Gegend dafür ist natürlich das Wasserkuppenmassiv, bestehend aus Eube, Pferdskopf und der Wasserkuppe, dem höchsten Berg Hessens. Alle drei könnt ihr euch mit der folgenden Wanderung erschließen.

 

 

 

 

Das ist der Überblick über die Wanderstrecke von der Wasserkuppe aus gesehen, bei den Bänken vor der Kuppel stehend: Die kahlgeschorene Kuppe rechts am Bildrand, das ist der Pferdskopf, der Rücken in der Mitte die Eube. Im Tal dazwischen kann man kommod zum Guckai-See absteigen, der zwischen den Bergen liegt. Von dort aus steigt ihr wieder auf, indem ihr an der Rückseite der Eube sanft aufsteigt, um am linken Bildrand wieder aus dem Nadelwald zu brechen und zum Endspurt anzusetzen.

 

 

 

 

Ich startete am Aussichtspunkt der Kuppe. Da es dort oben sehr windig war, konnte ich nicht an mich halten und machte trotz meines Wandervorhabens erst einmal ein paar kurze Flugübungen.

 

 

 

 

Passenderweise entdeckte ich dabei das Fliegerdenkmal. Das ist der große Steinhaufen, der mit dem steinernen Adler drauf. Da flog ich erst einmal hin. Ich finde, es wirkt irgendwie sehr urdeutsch. Schließlich wendete ich mich dem Pferdskopf zu. Man muss zwar einen kurzen Abstecher machen und ihn richtig besteigen, aber das lohnt sich echt, weil der Pferdskopf der erste nennenswert hohe Berg ist, der sich aus den Tiefen erhebt und ihr völlig ungehindert ins Flachland gucken könnt.

Von da aus steigt ihr hinab zum nahe gelegenen Guckai-See. Es gibt einen schnörkellosen Stieger, der genau am Pferdskopf beginnt. Der war mir ungeübtem und kurzbeinigem Wanderer allerdings zu steil und zu steinig. Ich bin den breiten Weg gegangen, der sich im Tal zwischen Eube und Pferdskopf gemächlich in die Tiefe windet.

 

 

 

 

Am See angekommen, gab´s erst einmal einen Kaffee in dem dort ansässigen Restaurant. Der war gut, hat mich aber komischerweise ziemlich umgehauen. Vielleicht bin ich das Laufen doch zu wenig gewohnt.

 

 

 

 

Mein Rückweg zweigte vom Seeparkplatz kurz vor dessen oberen Ende ab und umwand die Eube in ihrer ganzen Länge, immer schön am Hang mit Blick auf die Täler und Berge der Umgebung. Der einzige Ort, den ich an diesem Tag durchquerte, bestand aus etwa 3-4 Höfen, war aber bei Tieren und Urlaubern sehr beliebt.

 

 

 

 

Als ich wieder auf der Höhe war, brach ich aus dem nadeligen Wald und hatte sofort das Ziel vor Augen, die Wasserkuppe. Deshalb lief es sich doppelt so schnell, obwohl ich schon ziemlich erschöpft war und der letzte Aufstieg noch einmal ganz schön steil wurde. Aber der Blick versöhnte mich wieder, zumal jetzt besseres Wetter war als heute Mittag beim Loslaufen.

Schließlich trollte ich mich, denn ich war todmüde und erfüllt vom Tag. Kleine Raben sind halt doch nicht für´s Wandern gemacht. Aber toll war es trotzdem.

 

 


Infos:

 

In der Rhön war ich im Mai 2012.