„Ach, Ernesto, das ist aber schön, dass du wohlbehalten wieder da bist. Ein bisschen Sorgen habe ich mir ja schon gemacht.“ Oder „Hast du dich nicht unsicher gefühlt im Iran?“
Schon im Voraus las ich immer wieder, dass das Reisen im Iran kein Problem ist bezüglich der Sicherheit. Klar wird von den Grenzgebieten zu Afghanistan/Pakistan im Osten und zur Türkei/Irak im Westen abgeraten. Aber im Verhältnis zur gesamten Größe des Landes (von Kopenhagen bis Athen) sind das verschwindend geringe Flächen, die man locker auslassen kann. Außerdem geht es bei diesen Sicherheitswarnungen nicht direkt um Touristen, sondern um eventuelle Scharmützel zwischen Soldaten und zwielichtigen Gestalten wie Schmugglern usw. Grundsätzlich bleibt aber wirklich genügend Platz im Iran zum sicheren Reisen.
Bleibt noch die Kleinkriminalität, die Reisende um ihr Bargeld, ihren Reisepass und so bringt. Doch auch von der hieß es schon im Vorfeld, sie sei praktisch so wenig vorhanden wie die Farbe Gelb bei Tauben – also gar nicht.
Und wenn man erst einmal dagewesen ist, nehmen sich die Fragen nach der Sicherheit geradezu absurd aus. Ich habe mich wirklich in keinem Moment der Reise auch nur ansatzweise unsicher gefühlt, weder beim Übernachten im halboffenen Nomadenzelt noch beim Aus-Flug über den verwaisten dösenden Basar.
„Woran liegt das wohl?“ habe ich mich gefragt. Für den Umstand, dass Reisende faktisch tatsächlich sicher reisen, ist bestimmt ein strenges gesetzliches Regelwerk verantwortlich. Dass ich mich sicher fühle, liegt für mich zu einem erheblichen Teil am Auftreten und dem Erscheinungsbild der Perser. Sie treten immer ruhig, entspannt, ja sogar so etwas wie würdig auf. Und zwar alle. Außerdem sind sie sauber, sorgfältig und seriös gekleidet.
Ich geb´s zu: Ich musste schon ein bisschen meinen Mut zusammennehmen, um mich für den Aus-Flug in den Iran zu entschließen. Aber es ist wie immer: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ich habe gewagt und habe den großen Gewinn gemacht.
Infos:
Im Iran war ich im Juli 2017.