Lamm, Eintöpfe und Spieße

Persisch essen

 

Wer gerne isst, ist im Iran gut aufgehoben. Vorausgesetzt man mag Lamm. Überhaupt ist man als Vegetarier schon eher aufgeschmissen. Aber wenn du diesbezüglich keine Probleme hast, kommst du in Persien auf deine Kosten.

Es gibt zwei Grundrezepte: Kebab (= Fleischspieß) und Eintopf. Das klingt erst einmal recht eintönig, aber die beiden Zubereitungsarten lassen jede Menge Spiel für Variationen aller Art und die Iraner nutzen sie aus. Als Beilagen zu den Kebabs habe ich gegrillte Tomaten gegessen, Safranreis, verschiedenste Sorten Brot und sonstiges gegartes Gemüse. Es gibt Fleischeintöpfe mit Obst, mit Kräutern, mit Linsen, mit Bohnen und mit herrlichen Gewürzen. Und speziell an den Stews mag ich besonders gerne, dass sie so herrlich durchgekocht sind! Wie in Omas guter alter Küche. Das klingt so verheißungsvoll, dass du so etwas selbst essen möchtest? Dann schau dir das Video an. Da gibt´s ein Rezept direkt zum Nachkochen. Mein Freund Mohammad ist der Koch.

 

 

 

 

Das sind meine weiteren Lieblingsspezialitäten:

 

 

 

 

Die Standardbeilagen kriegst du in großen Massen serviert und das sind:

 

 

 

 

Persischer Reis wird ganz besonders zubereitet, er soll nämlich eine knusprige goldbraune Bratkruste bekommen. Auch das zeigte mir mein Freund Mohammad:

 

 

 

 

Als weitere Beilagen werden in Persien neben gegartem Gemüse vor allen Dingen Kräuter gereicht – und zwar in Gemüsemengen. Als ich einmal einen deutschsprechenden Iraner zu Hause besuchen durfte, hat er für mich gekocht. Plötzlich griff er ins Tiefkühlfach, holte einen reiserabengroßen Block Dill heraus und säbelte etwa ein Drittel davon ab - für uns beide als Beilage zum Eintopf. Am liebsten verwenden die Iraner Dill, aber auch Estragon und Thailändisches Basilikum wird gerne genommen. Frisch und mit Brot dienen sie auch mal als Vorspeise. Aber auch auf diese spezielle Besonderheit musste ich leider verzichten gemäß meines Essensmottos auf exotischen Reisen: „Koch es, schäl es oder vergiss es!“

 

Diese iranischen Spezialitäten fand ich als westeuropäischer Reiserabe tatsächlich etwas... speziell. Sie machen ihrer Bezeichnung quasi alle Ehre:

 

 

Diese Knoblauch-Knollen waren bis zu 8 Jahre lang in Essig eingelegt.
Diese Knoblauch-Knollen waren bis zu 8 Jahre lang in Essig eingelegt.

 

 

Die Perser sitzen gerne auf gleichem Niveau mit ihrem Essen. Das ist entweder der Boden (beim Picknick oder privat) oder eine Art Doppelbett, also einem Gestell mit einer kniehohen, mehrere Quadratmeter großen Fläche, die mit einem Teppich und vielen Kissen belegt ist. Da hockt man sich dann um das Essen herum drauf. Das Tolle ist, dass man gleich nach dem Essen auf die Kissen danieder sinken kann zum Verdauungsschläfchen. Sehr gemütlich!

 

 


Infos:

Das Restaurant in Isfahan ist das hier. Es ist in der Straße mit dem hummelstarken Namen "Bagh Ghalandarha Alley Hakim - sepah st" (für euch ca. 10-15 Gehminuten vom Imam-Platz entfernt).

 

Das Restaurant in Tabriz hat folgende Internetadresse auf meiner Visitenkarte notiert: www.tr-shahriar.com. Ich kann sie von Deutschland aus nicht aufrufen. Vielleicht ist es anders, wenn du im Iran bist. Deshalb habe ich den Link mal gesetzt. Auf jeden Fall hat es die folgende Adresse: Tarbiyat St, Emam Av Tabriz.

 

Im Iran war ich im August 2017.