Will noch jemand Eis?

Sommerhitze (und Abkühlung)

 

 

„Eis! Eisgekühltes Eis zu verkaufen! 5 verschiedene Sorten!“ Ich wünschte mit meinem ganzen kleinen Vogelherzen, die Eisvögel im Delta würden ihrem Namen alle Ehre machen und genau das rufen. Das würde einem schwitzenden Reiseraben im schwarzen Flokati wenigstens ein bisschen Abkühlung verschaffen. Es ist nämlich ganz schön heiß im Delta. Bis zu 40°C können es werden. Während meines Besuches waren es meist gut 30. Die Nebelkrähen haben sogar ein hellgraues Federkleid angelegt, tragen sie in den Bergen doch in der Regel dunkelgrau.

 

 

Schaut mal, wie im Hintergrund die Luft flimmert.
Schaut mal, wie im Hintergrund die Luft flimmert.

 

 

Es gibt drei Sachen, die mir Abhilfe schaffen. Zum einen hilft das, was ihr Menschen auch gerne macht: Baden!

 

 

 

 

Zum anderen ist das der Wind. An manchen Tagen weht er freiwillig, an manchen Tagen muss ich mir welchen selbst machen, indem ich fliege. Schön gemächlich flattere ich über die Seen und Kanäle, über die Weidenhaine und Schilfflächen. Bloß nicht zu schnell, sonst fange ich doch wieder an zu schwitzen vor Anstrengung. Noch kühlender ist es deshalb, mit dem Motorboot über das Wasser geschippert zu werden. Mein zweibeiniger Freund George tut das täglich, nachdem wir das einmal gemeinsam ausprobiert haben. Toll ist das! Ich sitze gemütlich im Bug des kleinen Motorbootes, sicherheitshalber mit einem Seil festgebunden, falls wir kentern sollten. Schließlich kann ich nicht gut schwimmen und die leuchtenden Westen, die ihr Menschen tragt, sind mir zu groß. Der leichte Fahrtwind weht mir um den Schnabel und ich sehe die Donaulandschaft gemächlich an mir vorbei ziehen.

 

 

 

 

Zum dritten hilft es, in der größten Mittagshitze einfach nichts zu machen außer Siesta. Deshalb machen George und ich des Öfteren eine Morgen- und eine Nachmittagstour und verbringen den Mittag mit Nichtstun. So eine Siesta ist hummelstark. Solltet ihr in Deutschland auch einführen, zumindest für so Hitzewellen wie im Sommer 2018. Aber dafür muss die Arbeitswelt noch ganz schön viel flexibler werden. Macht euch auf den Weg, Nichtstun ist bei Hitze das absolut Beste, was man machen kann!

 

 


Infos:

Im Donaudelta war ich im Juli 2016.