Ernestos Schatzkistchen

Liebenswerte Anekdoten und Orte


Bei einem Umrechnungskurs von 40 000 Rial = 1 € wird man schnell zum Millionär.


Was Deutschland vom Iran lernen kann

Alle Verkehrsschilder und jegliche Beschriftungen an Sehenswürdigkeiten sind zweisprachig (Farsi und Englisch). Gerade vor dem Hintergrund des europäischen Gedankens wäre das in allen EU-Staaten angebracht.

Die Apotheke ist gleich ins Krankenhaus integriert. Dort bekommt man einerseits Mittel zur direkten Behandlung in der Klinik (Infusionsflaschen z.B.) und andererseits die Arzneien zur Nachbehandlung (ganz normale Schmerztabletten z.B.). Keine Flatterei durch die halbe Stadt bis zur nächsten Apotheke!

Iranische Klimaanlagensysteme funktionieren auch bei Außentemperaturen von 40°C und mehr. Sehr empfehlenswert für die Deutsche Bahn.


In jedem Hotelzimmer und anderen öffentlichen Orten findet sich ein Pfeil, der die Himmelsrichtung nach Mekka anzeigt. Zum Beten. Mekka ist oben?


Persepolis ist ein uralter Königspalast in der Nähe von Shiraz, dessen Ruinen auf einer erhöhten Terrasse mitten in der Ebene stehen. Die Treppe, die dort hinauf führt, ist wie in vielen mitteleuropäischen Schlössern: Ganz breit und sie hat sehr niedrige Stufen. Im Laufe meiner langjährigen Aus-Flugerfahrung habe ich ein sehr interessantes Spektrum von Erklärungen für diese Bauweise gesammelt: a) So können die Damen mit ihren vornehmen Kleidern würdig hinaufschreiten. b) So können sie viele Menschen auf einmal benutzen ohne sich zu behindern. c) So können der König und sein Gefolge mit den Pferden hinaufreiten.


So kann ein privates Anwesen von innen aussehen. Am Tor gibt es zwei Türklopfer. Männer müssen den einen Türklopfer nehmen, Frauen den anderen. Weil sie unterschiedlich geformt sind, hören sie sich auch unterschiedlich an und somit wissen die Bewohner gleich, ob sich die Hausherrin verschleiern/ verdünnisieren muss, bevor sie öffnen, oder nicht. Ich nehme natürlich den für die Jungs.


„Gute Güte, ich habe eine Erscheinung! Ich bin heilig!“, rutschte mir bei diesem Anblick heraus. Schließlich bin ich am Hang des Sabalan-Berges auf ca. 3500m Höhe und entdecke diese Moschee. „Das ist die Basisstation für die Gipfelstürmer. Sie liegt auf knapp 4000m.“, erklärte mir ein Bergsteiger, der mich freundlicherweise in seinem Geländewagen mitnahm. Schließlich war die Luft schon ganz schön dünn und ich hockte erschöpft schnaufend auf einem Stein in der Nähe der Fahrpiste, als er mir anbot, in seinem Gefährt mitzufl...-fahren. Äh…, Basisstation… mit Minaretten? Schließlich erzählte er mir die merkwürdige Geschichte dieses merkwürdigen Gebäudes: Erbaut wurde es zunächst als amerikanische Abhörstation gegen die Russen. Zu Beginn der Revolution (= Errichtung des religiösen Staates) erledigte sich das, man baute kurzerhand die zwei Minarette an das Gebäude und erklärte es zur Moschee. Vielleicht fand man das dann auch irgendwann so albern wie ich, jedenfalls wird es heute als Ausgangspunkt für die Gipfelbesteigungen des Sabalans genutzt.


Auch wenn der Einsendeschluss für den Fotowettbewerb längst abgelaufen ist, nehme ich seit 2015 bei jeder Reise quasi selbst daran teil. Lustigerweise hat die iranische Dose die gleiche Aufschrift wie die marokkanische auf der eben verlinkten Seite. Dabei schreibt man in Marokko arabisch, im Iran jedoch persisch. Wie passt das zusammen? Weiß jemand eine Antwort und kann mir helfen mit einer E-Mail?


Iraner am Check-in (Flughafen)

Eine junge Frau hatte als Handgepäck vorgesehen: 1 kleinen Rucksack und 5 lose Paar Schuhe.

Eine allein reisende Frau wollte zwei Koffer aufgeben. Einer war nur erlaubt. Also nahm sie aus dem kleineren Gepäckstück eine pralle Plastiktüte als Handgepäck. Den Rest stapelte sie einfach auf den geöffneten großen Koffer, sodass sich ihre Sachen einen knappen halben Meter auftürmten. Zusammen mit einem Gepäckwagenschieber schaffte sie es tatsächlich diesen Koffer zu schließen. Ob er wohl unterwegs aufgeplatzt ist?

Das Handgepäck einer Frau war ein Rucksack von geschätzten 45 l Volumen.

Eine Familie (Eltern mit zwei Söhnen, etwa 14 und 17 Jahre alt) rückte mit folgendem Gepäck an: 2 große Kartons und 6 Koffer. Die Mutter und der ältere Sohn zogen jeweils zwei Koffer, der kleinere Junge zog einen. Für den Vater blieb ein Koffer, auf dem einer der Kartons balancierte, der andere klemmte unter seinem Arm. Ein Hoch auf die Erfindung der Rollkoffer!


Infos:

Im Iran war ich im Juli 2017.