Ehrlich gesagt: Warum die Meinberger Schweiz eine Schweiz ist, ist mir nicht so ganz klar. Genau genommen ist sie -landschaftlich gesehen- das genaue Gegenteil: Weder ist sie hügeliger, noch felsiger, geschweige denn höher als ihr Umland. Sie ist nämlich ein Niedermoor. Und das wiederum ist umgeben von den Hügeln des Teutoburger Waldes.
Aber zu erzählen gibt es trotzdem etwas Spannendes. Der Moorschlamm sorgt nämlich dafür, dass Meinberg ein Heilbad ist. Seine Wärme und speziellen Inhaltsstoffe helfen euch bei verschiedenen Beschwerden, habe ich gelernt. Er löst Verspannungen, wirkt entzündungshemmend und regt den Stoffwechsel an und so hilft er euch bei Beschwerden im... äh, Bewegungsapparat (so nennt ihr das, glaube ich) und Hautproblemen.
Hier könnt ihr nach Storchenart im Schlamm herumstaksen, was lustige Geräusche gibt und offensichtlich ist es gar nicht so einfach, eure Beine aus der zähen Masse wieder herauszubekommen. Ich erfahre, dass ihr in Bad Meinberg ganz im Moorschlamm baden könnt und prompt frage ich mich, ob wohl jemals ein Zweibeiner den Rest des Lebens in ebendiesem Bad verbringen musste, weil sich der Körper so sehr darin festgesaugt hat.
Diese Pipeline verbindet das Moor mit dem Ort und transportiert den schwarzen Heilschmodder. Weil der sich ja so schwerlich und langsam nachbildet, wird er aber auch nach dem Baden wieder zurücktransportiert. Er darf sich regenerieren und andere Sumpfmengen treten ihren Dienst an.
Der Bad Meinberger Schlamm ist besonders schwefelhaltig und deshalb heißt das Moorgebiet wohl auch „Stinkebrink“. Aber keine Angst: Auf den Wegen, die ihr um das sumpfige Gebiet begehen könnt, riecht es ganz normal. Und ein Spaziergang durch das idyllische Wäldchen und ein paar Feldchen drumherum lohnt sich allemal.
Infos:
Boah, so ein Moorbad könnte das Richtige für mich sein!
In der Meinberger Schweiz war ich im Juni 2025.